Die ungebetenen Gartengäste
Der Sommer ist endlich da, die Temperaturen sind angenehm, und die Gartensaison hat begonnen. Geburtstag, Grillparty, Verlobungsfeier – am schönsten lässt es sich unter freiem Himmel zusammen feiern und fröhlich sein. Wenn da nicht diese Gäste wären, die man bestimmt nicht eingeladen hat: Wespen! Hat erst eine den Kaffeetisch gefunden, kommen sie in Scharen! Bald sind es zwei, drei, fünfzehn! Und richtig unangenehm wird es, wenn sie sich dauerhaft niederlassen und am Hausgiebel oder im Fensterrahmen ihr Nest errichten.
Hier erfahren Sie, was Sie gegen ein unliebsames Wespennest an Haus und Scheune unternehmen können.
Wehret den Anfängen
Mit ein wenig Glück überraschen Sie die Wespenkönigin dabei, wie sie gerade ihr neues Nest errichten möchte – denn das macht sie am Anfang allein. Kleine Wespennester sind kugelförmig und haben ungefähr die Größe eines Tennisballs. Wenn Sie ein wenig mutig sind und schnelle Füße haben, können Sie mit einem Besenstiel die kleinen Bauwerke, die meist an Giebeln oder unter Fensterbrettern kleben, herunterschubsen. Entfernen Sie sich in diesem Fall bitte schnell, falls die Königin oder möglicherweise schon einige geschlüpfte Arbeiterinnen „Zuhause“ sind – denn die werden wütend, wenn man ihr Nest zerstört. Der Vorteil dieser Methode ist, dass Sie kein umweltschädliches Gift einsetzen müssen. Und die Wespenkönigin und ihre Arbeiter bauen niemals am gleichen Ort ein zweites Mal. Daher dürften Sie nun erst einmal Ruhe vor den angriffslustigen Fliegern haben.
Für ausgewachsene Nester: Der Wespen-Fachmann
Ein großes Wespennest ist ein kunstvoller Bau: Er hat die Größe eines Fußballs, ist hellbraun oder grau, da er aus eingespeichelten Pflanzenfasern besteht, und hängt meist an einem vor Regen geschützten Ort. Entdecken Sie ein Nest in dieser Größe, ist die Besenstiel-Methode absolut tabu! Denn hier arbeiten hunderte, manchmal mehr als 5000 der stechwütigen Insekten. Und die fallen über Sie her, wenn sie angegriffen werden – das kann im Krankenhaus enden!
Ein solches Nest in ein Fall für eine professionelle Wespenbekämpfung.
Wespennestbekämpfung durch Umsiedlung
Ein hängendes Wespennest kann von einem Fachmann abgenommen und an einen anderen Ort umgesiedelt werden. Für den neuen Standort werden Stellen ausgewählt, an denen die Insekten ungestört leben können und selbst auch niemanden beeinträchtigen. Dafür kommen Waldränder oder Bäume auf abgelegenen Wiesen und Feldern in Frage.
Bitte unternehmen Sie eine solche Umsiedlung niemals selbst! Der Kammerjäger oder ein anderer Fachmann verfügt über die passende Schutzkleidung und das nötige Wissen, das für einen solchen „Umzug“ erforderlich ist. Auch wenn dies in unseren Augen eine freundliche und behutsame Methode ist, den Wespen einen neuen, guten Lebensraum zu verschaffen, fühlen sich die kleinen Flieger dennoch bedroht: Sie wissen ja nicht, was wir vorhaben!
Bleiben Sie daher besser auf Abstand und vertrauen Sie dem Kammerjäger, die Sache für Sie zu erledigen.
Wespennestbekämpfung durch Gift
Sicherlich haben Sie auch die Möglichkeit, die unliebsamen Mitbewohner durch Sprays und andere Insektizide zu bekämpfen. Allerdings sind die Wespenkönigin und ihre Arbeiter nützliche Tiere und wichtig für ein gesundes Ökosystem. Daher sollten sie nur dann getötet werden, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Manche dieser Insekten bauen beispielsweise in Jalousien oder an ähnlich unzugänglichen Stellen längliche Nester, die nicht ohne Weiteres entfernt werden können. Hier ist ein Einsatz von Chemie leider kaum zu vermeiden.
Auch in diesem Fall sollten Sie einen Fachmann zu Hilfe bitten, besonders, wenn Sie Kinder oder Haustiere haben. Das Gift sollte richtig dosiert sein und möglichst keine Kontaktmöglichkeiten für Menschen bieten. Denn was eine Wespe tötet, kann auch für Mensch und Tier, besonders für die Kleinen, gesundheitsschädlich werden.
Früher war es eine gängige Methode, ein Wespennest einfach anzuzünden, um die unliebsamen Insekten zu vertreiben. Doch auch von dieser Bekämpfungsmöglichkeit ist dringend abzuraten! Da das Nest aus getrockneten Pflanzen besteht, brennt es in Sekundenschnelle lichterloh. Das Feuer kann sofort auf Ihr Haus oder Ihre Schneune übergreifen, besonders zur trockenen Sommerzeit! Zudem schützt auch der Rauch nicht vor einem potentiellen Wespenangriff, der für Sie gefährlich werden kann.
Verzichten Sie daher in diesem Fall besser auf altüberliefertes Wissen und wenden Sie sich vorzugsweise an kompetente Fachleute, die Ihnen das Wespennest schnell und sicher entfernen.